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Venedig im Schnee

Komödie von Gilles Dyrek

Patricia hat sich heftig mit ihrem Freund gestritten. Nun wird sie von ihm zu einem Essen mitgeschleppt, bei dem sie niemanden kennt. Wütend beschließt sie, den ganzen Abend kein Wort von sich zu geben, worauf die Gastgeber sie für eine Ausländerin halten. Sie gehen über die scheinbare Ausländerin gleichsam hinweg. Reden über sie, als ob sie nicht da wäre. Worauf Patricia aus Ärger und Mutwillen beginnt, in einer erfundenen Sprache zu sprechen und sich als aus "Chouvenien" stammend ausgibt. Wo ist Chouvenien wohl? Irgendwo im Balkan. Sind die Leute da nicht furchtbar arm? Kann man diesem Flüchtling nicht eine alte Decke schenken? Und auch noch einen Fernseher, den man nicht mehr braucht? Und anderes, das nicht mehr funktioniert? Mit diabolischem Vergnügen steigt Patricia in dieses Spiel ein: Sie greift freudig zu, als ihr das naive Gastgeberpaar Geschenke für die notleidende Bevölkerung ihres Heimatlandes aufdrängt, ja, sie macht sich einen Heidenspaß daraus, sie zu immer neuen "guten Taten" für ihre Landsleute zu animieren, bis das Ganze fast zur Tragödie für beide Paare ausartet.

Gilles Dyrek hat vor mehr als 20 Jahren diese komische und böse Zeitsatire in Paris auf die Bühne gebracht. Merkwürdigerweise hat sie seitdem nicht an Aktualität verloren. Nicht nur in Frankreich ist diese Komödie Kult, auch der Film hat sie längst entdeckt.

Mit: Alicia Dawidowski, Barbara Stoll, Peter Krudup von Behren, Andreas Thiemann; Regie: Ulrike Kleinehagenbrock