Luise Krolziks multimediale Kunst im Innenhof und im Keller geben Rätsel auf. Vor der Tür entsteht ein weiteres Gemeinschaftsbild.
Um Rollenzuweisungen, Lebensspuren und -brüche, Sehnsüchte und Hoffnungen dreht sich die Kellerinstallation in komprimierter Form. Man braucht Muße, sich auf die vielen Themen auf kleinem Raum einzulassen. Im Hof wird die neue Schaufensterpuppenfamilie vorgestellt. Zum Thema Würde gibt es neue Arbeiten.
Programm
-
Ein großes Gemeinschaftsbild entsteht
Einen Klecks kann jeder ... Das letzte Bild der Nachtansichten, an dem über 100 Leute mitgestaltet haben, ist noch vor Ort.
Die Kellerinstallation ist am besten einzeln oder zu zweit zu betreten. Oft ergibt sich ein Gesprächsbedarf, auf den ich sehr gerne eingehe. Kleine Kärtchen erklären meine Gedanken, aber "die Gedanken sind frei". Für manchen ist es eventuell irritierend oder verstörend, die Darstellungen zu sehen.
Erst war es nur Lucy, die ich im Räumungsverkauf eines Bekleidungsgeschäftes in der Altstadt erstand. Ihr ausgestreckter Arm schien nach einem Geschwisterkind zu verlangen, und so ging es dann noch zwei Tage weiter, bis am Ende sieben Kinder da waren, ein Vater und zwei mögliche Mütter ...! Das "Who ist who" ist immer noch nicht abgeschlossen. Tage später entdeckte ich einen übrig gebliebenen Jungen. David nannte ich ihn. Seit letzten Mai wohnen sie mit in meiner Wohnung. Zu den Nachtansichten bringe ich sie runter.
"Heimweh nach Bielefeld" ist mir im Stadtarchiv in die Hände gefallen und die Texte der Kinder der geflüchteten oder anders bewahrten Kinder von Juden haben mich sehr berührt. Ich lese den ein oder anderen Brief. Beim Nürnberger Kirchentag fiel mir ebenfalls eine Broschüre in die Hände, in der Geflüchtete und Geflohene verschiedenen Alters berichten.