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Cry Baby
Janis Joplin – Leben am äußeren Rand der Wahrscheinlichkeit
Mit ihrer unverkennbaren rauen Stimme und ihrem exzessiven Gesangsstil gehört sie zu den Musiklegenden, die in den 1960ern das Lebensgefühl einer ganzen Generation prägten. Sie kam aus der texanischen Provinz, in der sie die verletzende Erfahrung machte, dass sie weder dem weiblichen Schönheitsideal noch dem herrschenden Verhaltenskodex entsprach. Also legte sie sich die Maske des knallharten Typs zu. Die Musik von schwarzen Frauen wie Bessie Smith oder Odetta beeinflusste sie und ließ sie ihre eigene Stimme entdecken. Sie fand Zuflucht in der Hippiehochburg San Francisco, gab sich dem Gesang hin, nahm Drogen, trank Unmengen Alkohol, suchte Liebe bei Männern und Frauen und fand ihre größte Erfüllung auf der Bühne im Konzert. Spätestens seit dem Auftritt mit ihrer Band Big Brother and The Holding Company beim Monterey Pop Festival 1967 war klar: An dieser Frau kam man nicht vorbei. Sie löste Begeisterungsstürme aus, berührte, provozierte, wurde von der Presse bejubelt und verrissen. Sie ließ sich feiern und fühlte sich dennoch einsam, stolperte von einer unglücklichen Beziehung in die nächste und ging ihren Weg als Musikerin dennoch konsequent weiter. Höhepunkt und Ende ihrer Karriere lagen nah beieinander. Sie war gerade mal 27, als sie an einer Überdosis Heroin starb, und reiht sich mit Jimi Hendrix, Jim Morrison und Kurt Cobain in den Klub 27 ein: Janis Joplin.
Cry Baby feiert ihre Musik und begibt sich auf Spurensuche nach einem »Leben am äußeren Rand der Wahrscheinlichkeit«, wie sie es selbst nannte. Janis Joplins Musik und ihre Rebellion, ihr Überschreiten physischer und psychischer Grenzen waren wegweisend und sind nach wie vor gleichermaßen herausfordernd und faszinierend.
Ein Stück von Christof Wahlefeld, Ensemble
Infos
Alter Markt 1
33602 Bielefeld