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Ausstellung | Exhibition
Behind Eyes | Bienalsur
Die Gruppenausstellung Behind Eyes findet im Rahmen einer Kooperation mit BIENALSUR, der internationalen Biennale für zeitgenössische Kunst in Lateinamerika statt. Seit ihrer Gründung 2016 durch die Universidad Nacional de Tres de Febrero (UNTREF) in Buenos Aires vernetzt BIENALSUR Institutionen und Künstlerinnen weltweit, fördert Diversität und legt den Schwerpunkt auf globale Perspektiven. Die Biennale verbindet zeitgleich über 32 Städte in 16 Ländern und bringt mehr als 350 Künstlerinnen und Kurator*innen von fünf Kontinenten zusammen.
Die Ausstellung widmet sich dem Raum hinter unseren geschlossenen Augen und verweist auf die diesjährige Auseinandersetzung des Kunstvereins mit dem ‚Auge’. Das Jahresprogramm des Hauses ist Teil eines fünfjährigen kuratorischen Projekts, das sich ähnlich den Kapiteln eines Buches jedes Jahr einem Sinnesorgan widmet, um daraus Fragestellungen an unsere Gegenwart zu richten.
Die Ausstellungen in diesem Jahr werden zu Sehschulen, die nicht nur das Sichtbare in den Blick nehmen, sondern auch die kollektive Wirkmacht unsichtbarer Prozesse erkunden möchten.
Die Gruppenausstellung Behind Eyes versammelt internationale künstlerische Positionen, die den Akt des Sehens auf vielfältige Weise befragen und dazu anregen, über visuelle Erzählstrukturen und vorherrschende Repräsentationssysteme nachzudenken sowie Sehen als ästhetische, medientheoretische, soziale und politische Praxis zu verstehen.
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Wir sehen, blicken, beobachten, ziehen in Betracht, beäugen und nehmen wahr. Was wir sehen, ist durch unsere Erfahrungen, erlernten Konventionen und Gewohnheiten geprägt. Wann und wo wir etwas betrachten, beeinflusst, wie wir es betrachten.
Bereits 1972 zeigte der Kunstkritiker, Schriftsteller und Maler John Berger in seiner TV-Reihe The Ways of Seeing, dass Sehen kein neutraler, sondern ein sozial, kulturell und historisch geprägter Akt ist – ein mobiler Prozess. Zwischen dem, was wir betrachten, und dem, was wir wahrnehmen, liegt ein unsichtbarer Zwischenraum aus Erinnerung, Erlebnis, Begehren und Imagination.
Die Ausstellung Behind Eyes richtet den Blick nach innen und betrachtet den Raum hinter unseren geschlossenen Augen, wo Bilder entstehen, bevor sie Gestalt annehmen.
In einer Zeit, in der das Sichtbare dominiert, sei es durch Bildschirme, Überwachung oder das ständige Bedürfnis nach Zeugnis und Evidenz, setzt die Ausstellung Behind Eyes einen Gegenakzent: eine Praxis des inneren Sehens.
Der Medienphilosoph Vilém Flusser beschreibt jenes innere Sehen als die Fähigkeit des Menschen imaginativ zu denken und sich die Welt vorzustellen, bevor sie sprachlich oder technisch gefasst wird. Für ihn ist das innere Sehen ein schöpferischer Akt, durch den der Mensch Sinn stiftet und eigene innere Bilder und Deutungen entwickelt.
Im Zeitalter der digitalen Bilder ist jenes Sehen und dass damit verbundene imaginative Vermögen Veränderungen unterzogen. Visuelle Medien wirken an der Konstruktion von Wirklichkeit mit und beeinflussen, wie wir wahrnehmen und Bedeutung erzeugen. Dabei gerät die Vorstellungskraft unter den Einfluss vorgegebener Sichtweisen und Muster und verliert nach Flusser an Autonomie. Vor diesem Hintergrund plädiert er für eine bewusste Rückgewinnung des inneren Blicks: nicht als reinen Rückzug in subjektive Innerlichkeit, sondern als reflektierte Praxis, die das Sehen selbst befragt.
Die Ausstellung untersucht die Wirkmacht des Blickes und das Potenzial innerer Räume als Quelle der Erkenntnis. Die gezeigten Arbeiten aus Malerei, Zeichnung, Video und Installation lenken den Fokus auf das Sehen als introspektive Bewegung und andere Qualitäten zum Tragen kommen. Von humorvollen Betrachtungen der biologischen Sphäre des Sehens, der Befragung von Wahrnehmung als geteilte Praxis und medienreflektierendes Werkzeug bis hin zu politischen und gesellschaftlichen Dimensionen, die Unsichtbarkeiten offenlegen. In der Ausstellung verschmelzen Schnittstellen von Intimität und Politik, individueller und kollektiver Erfahrung und treten in einen Dialog.
Infos
Eingang nicht barrierefrei