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Lesen gegen das Vergessen
„Widerstand in Europa – Platz für jedes freie Wort“
Aktionen gegen das Vergessen sind momentan wichtiger denn je. Vor 92 Jahren begann der nationalsozialistische Terror. Mit der Bücherverbrennung der Nazis erlebte die Gleichschaltung des Kulturlebens einen ersten grausigen Höhepunkt. Heute erleben wir bedrohlicher denn je, wie scheinbar einfach sich faschistisches Gedankengut und Gewalt in unsere Demokratie einschleichen können. Und wir erfahren täglich von neuen Schrecken des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und des grausamen Krieges in Nahost und weiterer Kriege weltweit.
Die Initiative „Lesen gegen das Vergessen“ erinnert in diesem Jahr zum elften Mal an Autorinnen, deren Werke im Frühjahr 1933 für lange Zeit in den Flammen verschwanden, die in der Nazizeit ausgegrenzt, vertrieben und ermordet wurden. Sie lässt auch wieder Autor:innen zu Wort kommen, die in ihren Herkunftsländern verfolgt oder ins Exil getrieben wurden.
Die geschmähten Autor:innen verloren ihre Existenzgrundlagen und ihre sozialen Beziehungen, wurden ins Exil vertrieben, deportiert oder umgebracht. Innerhalb von drei Wochen wurden im Mai vor 92 Jahren etwa 10.000 Zentner gedruckte Literatur beschlagnahmt und mehr als 3.000 verschiedene Bücher öffentlich vernichtet.
Die Aktion „Lesen gegen das Vergessen“, die einst Mitglieder des Künstlerinnenforums bi-owl und zivilgesellschaftliche Gruppen ins Leben riefen, erinnert mit Lesungen an die doppelte Diskriminierung der mehr als 200 von den Nazis verfolgten und ermordeten Dichterinnen, Autorinnen und Publizistinnen. Sie alle hatten es schwer, sich in einer männlich dominierten Kulturszene durchzusetzen. Ihre Werke sind für lange Jahre, häufig bis heute, in Vergessenheit geraten.
An diesem Abend lesen Mitglieder des Künstlerinnenforums bi-owl e.V., engagierte Bielefelderinnen sowie Schüler:innen der Laborschule prägnante Texte und Gedichte der fast vergessenen Dichterinnen, Autorinnen und Publizistinnen. Das Duo Ramona Kozma und Miriam Braun sorgt mit Akkordeon und mehrstimmigen Gesang für die passende musikalische Begleitung.
Das Motto heißt „Widerstand in Europa – Platz für jedes freie Wort“. Erinnert wird an die in Bielefeld aufgewachsene Autorin Karen Gershon, die 1938 mit einem Kindertransport ihre Heimat verließ. Über Widerstand in Deutschland und den von den Nazis besetzen Gebieten schrieben Lili Körber, Irene Gut Opdyke, Dinah Nelken, Lili Ebert, Gertrud Baumgartner, Lisa Fittko, Hilde Coppi, Vera Kohnova und Lenka Reinerová. Zum Gedenken an die Opfer von Euthanasie und Zwangssterilisation wird ein Text von Dorothea Buck gelesen. Dazu kommt ein Gedicht von Mascha Kaléko. Von Marina Weisband ist ihre Rede zu hören, die sie 2021 im Deutschen Bundestag zum Holocaustgedenktag gehalten hat.
An aktuellen Stimmen zu Flucht und Vertreibung werden Texte der Exilsyrerin Lina Atfah und der jungen Ukrainerin Yeva Skalietska gelesen.
Musik: Das Duo Ramona Kozma und Miriam Braun
Ort: Literaturbühne, EG
Der Eintritt ist frei.
Livestream: Ticket buchen
Infos
Neumarkt 1
33602 Bielefeld
Stadtbibliothek Bielefeld